Während E-Mails plattformübergreifend funktionieren, bleibt die Kommunikation zwischen WhatsApp, iMessage & Co. oft unmöglich.
Hier sind die wichtigsten Gründe, weshalb das so ist und ob sich in naher Zukunft etwas ändert.
Wirtschaftliche Interessen & Lock-in-Effekt
Unternehmen wie bspw. WhatsApp (von Meta) oder iMessage (von Apple) haben kein Interesse daran, dass ihre Nutzer mit anderen Plattformen kommunizieren können. Durch eine geschlossene Plattform bleiben Nutzer gebunden (der sogenannte „Lock-in-Effekt“) und verlassen seltener den Dienst.
Fehlende einheitliche Standards
Bei E-Mail gibt es offene Protokolle wie SMTP, IMAP und POP3, die jeder nutzen kann. Messenger setzen hingegen meist auf proprietäre, also eigene, geschlossene Protokolle. Es gibt zwar offene Standards wie XMPP oder Matrix, aber die großen Anbieter ignorieren diese weitgehend.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung & Sicherheit
Jeder Messenger nutzt unterschiedliche Verschlüsselungsverfahren (z. B. Signal-Protokoll bei WhatsApp/Signal, Apple-eigene Verschlüsselung bei iMessage). Eine sichere, interoperable Lösung wäre technisch herausfordernd, da die Verschlüsselung nicht einfach übertragbar ist.
Technische Hürden & Funktionen
Messenger bieten oft spezielle Funktionen wie Reaktionen, Sticker oder Lesebestätigungen, die in anderen Apps fehlen oder anders funktionieren. Synchronisierung von Nachrichten über verschiedene Netzwerke wäre kompliziert.
Regulierung könnte das ändern
In der EU gibt es mit dem Digital Markets Act (DMA) neue Vorgaben, die große Messenger wie WhatsApp oder iMessage dazu verpflichten könnten, sich für andere Dienste zu öffnen. Das könnte in Zukunft Interoperabilität erzwingen. Es ist noch offen, wie das umgesetzt wird.
Es ist also weniger ein technisches Problem als ein wirtschaftliches und politisches. Vielleicht wird sich das in den nächsten Jahren ändern. Aktuell haben die großen Anbieter kein Interesse daran.